Radiovermarktung setzt auf Podcast

International liegt Audio Ad offensichtlich voll im Trend bei den Radiovermarktern. Auch in Österreich will man kräftig mitmischen.

Der Audioboom ist mehr als deutlich: Internetriesen wie Apple oder Google zeigten gegenüber Podcasts zuletzt erhöhte Aufmerksamkeit. So erfasst Apple neuerdings Hörerdaten über Podcast-Analytics und Google plant eine eigene Suchkategorie für Podcasts, um vom wachsenden Streaming- und Podcast-Markt zu profitieren. Die aktuelle „Podcast Advertising Revenue Study“ des US-Interactive Advertising Bureau (IAB), die gemeinsam mit PricewaterhouseCoopers (PwC) für den amerikanischen Markt durchgeführt wurde, bringt erstmals Zahlen: Demnach legten die Podcast-Werbeerlöse in den USA im vergangenen Jahr um 87 Prozent auf 314 Mio. Dollar zu. Im Jahr 2020 soll der Werbeumsatz bereits bei 659 Mio. Dollar liegen. Die von einem Podcast-Moderator gesprochenen Spots machen bereits mehr als zwei Drittel aller Werbemaßnahmen in Podcasts aus, heißt es weiter. In Deutschland setzte der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) den Podcast auf die Liste der Trendthemen 2018, steigen doch mit der Nutzung auch die Werbeumsätze. Auch in Österreich geht der Audioboom nicht spurlos vorbei.
Charmant. „Podcasts sind in aller Munde und ein sehr heißes Thema“, erläutert daher auch RMS Österreich-Chef Joachim Feher den aktuellen Trend. Der Charme von Podcasts liege darin, dass sie schnell und kostengünstig zu produzieren sind: „Deshalb sind Podcasts selten Mainstream sondern bedienen Nischen und spezielle Interessen. Damit liegt auch auf der Hand, dass es eine sehr diversifizierte Podcastlandschaft gibt“, erklärt Feher. Dies mache Podcasts für die User auch so attraktiv: „Für alle Interessen das Richtige, in überschaubarer, schnell konsumierbarer Dauer und überall verfügbar. Audioanbieter, Printmedien, Influencer, Themen-Spezialisten, Sendungsbewusste – alle wollen aktuell ein Stück vom Kuchen“, blickt der RMS-Chef in die Zukunft.
Beobachtung. Wenn man die Top-Downloads in Österreich analysiert, dann sind es wohl die Heavy-Twitter-Nutzer, die die Nutzerzahlen für intellektuellen und gesellschaftskritischen Content antreiben und die Top-Plätze besetzen, ist Feher überzeugt. In enger Abstimmung mit RMS in Deutschland beobachte man genau, wie sich das Podcast-Business entwickelt: „Wir profitieren natürlich von der deutschen Erfahrung.“ Aktuell evaluiere man den Podcast-Markt in Österreich und man habe schon zahlreiche vielversprechende Gespräche geführt. Feher: „Unsere Strategie ist auf jeden Fall die technologische adserverbasierte, denn nur so wird Podcastwerbung auch massentauglich.“