KommAustria erlaubt Fellner bundesweites Radio

Österreich bekommt ein zweites bundesweites Privatradio. Die KommAustria erteilte die Lizenz an das Radiounternehmen der Familie Fellner, teilte sie am Donnerstag mit. Zu erwarten ist „ein breites Adult-Contemporary-Format aus Musik der 1980er bis zu aktueller Musik mit einem melodiösen und harmonischen Musikflow“. Wolfgang Fellner will vor dem Sommer starten, sagte er der APA.

Die für die Zulassung erforderliche technische Mindestreichweite von 60 Prozent erreicht die Antenne „Österreich“ und Medieninnovationen GmbH der Familie Fellner durch das Zusammenlegen bisheriger Sender von Fellners Mediengruppe, darunter die bisherigen oe24- und Antenne-Sender unter anderem in Wien, Salzburg und Tirol. Florian Novak steuert Lounge-FM-Frequenzen bei. Insgesamt erreiche das Projekt laut Hauptantrag „5.373.535 Personen“, rechnet die KommAustria im Bescheid vor. „Dies entspricht ca. 61 Prozent der österreichischen Bevölkerung.“ Bis 2020 will Fellner die Reichweite auf 70 Prozent und 65 Sender ausbauen.

Geplant ist ein „24-Stunden-Vollprogramm für eine Zielgruppe der 14- bis 59-jährigen Österreicher“, mit 80 Prozent Musik- und 20 Prozent Wortanteil. Starten muss der Sendebetrieb innerhalb von neun Monaten, legte die Behörde fest. Fellner stellt den „kompletten Neustart“ aber für das erste Halbjahr in Aussicht. Nun gehe man in die Markttests, um unter anderem den Namen zu entscheiden.

„oe24“ – die Dachmarke der Fellner-Medien in print, online und bisher zum Teil Radio – als Name ist nämlich „nicht gesetzt“, betonte er im APA-Gespräch. Fix sei dagegen, dass „Antenne Salzburg erhalten bleibt“, sprich Marke und „Erfolgsprogramm“ auch in Zukunft in Salzburg präsent sein sollen. Denn in Salzburg seien „zwei bis drei Frequenzen vorhanden“, skizzierte Fellner seine Pläne „vorbehaltlich der Zustimmung der Medienbehörde“.

Fellner hob überdies hervor, dass der bundesweite UKW-Start zugleich Trägerrakete für „Österreichs erstes Digitalradio“ sein soll. Geplant seien zusätzliche „zehn Kanäle mit zehn unterschiedlichen Musikrichtungen“ von aktuellen Hits über 90er, 80er, Schlager oder Austropop, verbreitet via Internet/App, Smart Speakers (etwa Amazon Echo), aber auch DAB+.

Die Fellners waren mit ihrem zweiten Lizenz-Antrag erfolgreich. Vor knapp einem Jahr war man mit Antrag Nummer eins bei der KommAustria abgeblitzt, auf Basis einer von Fellner schon zuvor scharf kritisierten Regelung im Privatradiogesetz. „Wir haben uns seit der Ablehnung wirklich bemüht und 50 Sender zusammengesammelt“, sagte er zur APA. In einer Aussendung bedankte er sich bei der Medienbehörde KommAustria „ausdrücklich für die faire und konstruktive Zusammenarbeit“: „Es ist wichtig festzuhalten, dass wir das Erreichen der Lizenz ohne jede Unterstützung der Politik geschafft haben, die es in mehr als 10 Jahren nicht geschafft hat, das kaum praktikable Radiogesetz zu reparieren.“