Walther Rode-Preis an „Kurier“-Karikaturist Pammesberger

Der langjährige „Kurier“-Karikaturist Michael Pammesberger hat am Donnerstagabend den Walther Rode-Preis erhalten. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung, gestiftet vom Medienhaus Wien, wird für „vorbildlich guten Journalismus, der wissenschaftlich begründbaren Qualitätskriterien entspricht“, vergeben. Gewürdigt wird Pammesberger als präziser Protokollführer österreichischer Realitäten.

Seit 1997 zeichnet der gebürtige Oberösterreicher und studierte Jurist für den „Kurier“. Er „vertritt Positionen, ergreift Partei, immer wieder für jene, die anscheinend keine haben – vor allem aber macht er pünktlich klar, worüber gerade nachzudenken lohnt“, schreiben die Laudatoren Andy Kaltenbrunner, Daniela Kraus und Sonja Luef. „Zugleich ist er aber ein Feind jener Aufgeregtheit, die ebenso schnappatmig wie dann doch vergesslich ist.“

Unabhängige Berichterstattung sei wesentlich für einen „offenen, qualitätsvollen Diskurs, damit eine Demokratie mit pluralistischen Positionen sichtbar wird“, doch der Druck auf den Zeitungsjournalismus werde immer größer. „Der Kampf um die Autonomie in den Redaktionen unter schwieriger werdenden ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen auch in Traditionsmedienhäusern wird da umso bedeutsamer. Michael Pammesberger nutzt diese Freiheit. Wenn Öffentlichkeit von Regierenden immer öfter in die Irre geführt werden soll, kann er die präsentierten Zerrbilder der Wirklichkeit zur Kenntlichkeit karikieren“, heißt es in der Laudatio.

Pammesberger selbst strich in seinen Dankesworten den journalistischen Zugang seiner Arbeiten, „neben dem künstlerischen und kunsthandwerklichen“, hervor: „Das heißt äquidistant, unparteiisch, auch aus einer gewissen Distanz, in gewisser Weise objektiviert“, und „mein Glück ist, dass dieser journalistische Ansatz sich so wunderbar mit meiner eigentlichen Haltung, der des Satirikers vereint: Der Satiriker ist ja nie parteiisch, es ist im Grunde egal, wer auf die Bananenschale steigt.“ Nicht „gegen eine Regierung“, sondern „gegen die Dummheit , die Verlogenheit“ sei der Satiriker; nicht „gegen einen Minister“, sondern „gegen die Schlitzohrigkeit und Widersprüchlichkeit“. „Insofern bin ich natürlich regierungskritisch, aber eben kritisch gegenüber jeder Regierung.“

Demnächst erscheint übrigens auch Pammesbergers neues Buch: „Entpört Euch!“ lautet der Titel. „Das ist zwar nicht deutsch“, räumte Pammesberger ein, „aber jeder weiß, was gemeint ist“: Nämlich jener „spontane, atemlose Empörungsreflex aus dem Affekt, der so dominant geworden ist“.