Programmatic startet bei Radio durch

Spotify und Google geben anscheinend am Programmatic-Audio-Markt den Ton an. Die „Klassiker“ wollen neue Wege beschreiten um mitzuhalten.

2018 soll das Jahr von Programmatic Audio werden. Konnte bislang nur ein geringer Teil des Online-Audio-Inventars programmatisch eingekauft und ausgesteuert werden, soll sich das rasch ändern. Vor allem Anbieter wie Spotify, aber auch Google haben kürzlich erste Kampagnen in diesem Segment durchgeführt. Erfolgreich, wie es scheint, denn die Digitalriesen können offenbar mit besser erfassten Daten arbeiten. Damit kämen im Vergleich die „klassischen“ Vermarkter wie z.B. RMS unter Druck, sind doch in der Folge Targeting- und Reportingmöglichkeiten eher beschränkt und die Werbewirkung ist erst mühsam nachzuweisen. In Deutschland will die RMS heuer in die Offensive gehen und nicht nur die Schnittstellen zu allen großen Agenturen für die automatisierte  Einbuchung einrichten, sondern auch eine Datenplattform aufbauen, die programmatische Kampagnen überhaupt erst standardisiert möglich macht, wie es in einem wuv-Bericht heißt.
Schlüsseltechnologie. Joachim Feher, Geschäftsführer RMS Austria, glaubt auch, dass es ohne Programmatic in der Audio-Welt nicht gehen wird: „Voice Control wird die nächste Schlüsseltechnologie, wie alle Experten rund um den Globus bestätigen. Sprechen wird das neue Tippen, Hören wird das neue Sehen. Dies wird unser Leben ähnlich verändern, wie dies die Smartphones schon getan haben.“ So zeigen beispielsweise die Daten von Smart Speakern, dass mit ihnen die Audionutzung in den Haushalten signifikant steigt. „Digital Audio ist einfach überall dabei, füllt Zwischenräume, ist Tätigkeitsbegleiter und immer öfter gilt Zuhören und nicht nur Hören“, argumentiert Feher.
Potenzial. Selbstverständlich müsse daher Audio damit auch programmatisch adressierbar sein: „Dies ist bei RMS in Österreich bereits seit einigen Wochen möglich.“ RMS vermarktet über 1.200 unterschiedliche Streams von österreichischen UKW-Simulcasts bis zu internationalen Streamingplattformen, wie Deezer oder auch Aggregatoren wie TuneIn, erzählt Feher: „Wenn nun Google auch das Thema Audio ausruft, sieht man, wieviel Potenzial da drinnen steckt und selbstverständlich ist dies ernst zu nehmen.“ Aber es zeige sich auch in der Nutzung des digitalen Audio-Öko-Systems, dass Radio mehr ist als nur Musik und die Radiomacher einen Kompetenzvorsprung haben, ist Feher überzeugt: „RMS Österreich hat den direkten Zugriff auf alle Entwicklungen der RMS Deutschland, selbstverständlich werden wir unsere Datenmanagementplattform auch in Österreich so schnell wie möglich einführen, detaillierte Gespräche mit unseren Sendern sind schon im Laufen.“ Wenn derzeit alle Medien in Österreich von Allianzen reden, so der RMS Österreich-Chef weiter, „sind wir selbstverständlich auch mit dabei.“
Autor: Erika Hofbauer