„Wert von Qualitätsjournalismus ist gestiegen“

Corona hält die Welt nach wie vor in Atem. Für Medienunternehmen war und ist diese Krisenzeit besonders herausfordernd. Der MedienManager fragte nach, was sich verändert hat – und was 2021 noch kommen wird.

 

Gino Cuturi, Wimmer Medien/OÖN / Foto: Wimmer Medien

 

Was war die bedeutendste (Ver-)Änderung durch Corona für Ihr Business?

Herausfordernd war (ist) die gleichzeitige Managementaufgabe, die Gesundheit der Mitarbeiter, die Produktion der Medienprodukte sowie die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens aufrechterhalten zu können. Das Thema der Digitalisierung (Homeoffice) hat uns dabei sehr unterstützt – und die von der Regierung gesetzten Maßnahmen (Kurzarbeit, MwSt.-Senkung).

Was erwarten Sie (noch) für 2020?

Ich wünsche mir die Unterstützung weiterhin und die nötige Achtsamkeit für alle Wirtschaftsunternehmen, die ja gleichzeitig auch Werbekunden sind; keinen Lockdown mehr – dies können weder Unternehmen noch Staaten mehr stemmen, sinnvolle Investitionen in die Zukunft und diese Krise als Chance zu begreifen.

Was wird für Ihr Business, für Ihr Medium, Ihre Medien neu(artig) werden in 2021?

(Ver-)Änderungen werden leichter und schneller umgesetzt werden als in der Vergangenheit – jede Krise auch als Chance wahrnehmen und als Wendepunkt.

 

Maximilian Dasch, Salzburger Nachrichten / Foto: SN/Richard Schnabler

 

Was war die bedeutendste (Ver-)Änderung durch Corona für Ihr Business?

Der Wert von Qualitätsjournalismus ist in der öffentlichen Wahrnehmung stark gestiegen. Das Bedürfnis nach Orientierung, sachlicher Information und Einordnung gleichermaßen gewachsen.

Was erwarten Sie (noch) für 2020?

Aufgrund der zunehmenden Infektionszahlen müssen wir mit herausfordernden Rahmenbedingungen im Herbst und im Winter 2020, aber auch im Frühjahr 2021 rechnen. Eine Prognose ist derzeit schwer zu treffen, wir bleiben wachsam und flexibel, um unsere täglichen Aufgaben und unsere anstehenden Projekte bestmöglich erfüllen und realisieren zu können.

Was wird für Ihr Business, für Ihr Medium, Ihre Medien neu(artig) werden in 2021?

Das Jahr 2021 wird großteils im Zeichen der Bewältigung der Corona-Pandemie stehen. Als Gesellschaft, als Branche und als Individuum werden wir Erkenntnisse daraus gewinnen und hoffentlich auch Lehren daraus ziehen, wie wir unser Miteinander besser gestalten können. Von unserer Gesundheits- und Lebensmittelversorgung über unsere Arbeitswelten bis hin zu nachhaltiger und wertebasierter Ökonomie.

 

Stefan Lechner, Kurier / Foto: Kurier/Meff Mangione

 

Was war die bedeutendste (Ver-)Änderung durch Corona für Ihr Business?

Wir haben als Qualitätsmedium und Kauftageszeitung in den letzten Monaten signifikant an Relevanz gewonnen. Durch die unmittelbaren Auswirkungen der Coronakrise wurde zudem Innovationsgeist und unternehmerischer Mut noch wichtiger und hat zu einer Reihe von positiven Produktentwicklungen geführt. Zusätzlich wurde unsere Rolle als Brückenbauer zwischen den Interessen der Konsumenten und der Wirtschaft noch weiter gestärkt.

Was erwarten Sie (noch) für 2020?

In Anbetracht der Wucht, mit der die Corona­krise weltweit sämtliche Branchen getroffen hat, steht Österreich im internationalen Vergleich gut da: Wir können insgesamt stolz auf die Solidität der österreichischen Wirtschaft sein. Getragen durch mit Innovationsgeist agierende Unternehmen – auch und besonders in der Medienbranche – blicke ich mit positivem Optimismus auf das Restjahr 2020.

Was wird für Ihr Business, für Ihr Medium, Ihre Medien neu(artig) werden in 2021?

Wir werden uns noch weiter und intensiver auf unseren Kernauftrag fokussieren: den LeserInnen und Werbepartnern durch unsere Produktwelt täglichen Mehrwert zu geben! Dadurch werden wir auch 2021 imstande sein, den anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Viele Unternehmen sind in Branchen tätig, deren Zukunft existenziell bedroht ist – wie die Tourismus- oder Eventbranche. Da gibt es viele Schicksale langjähriger Partner zu beobachten, die einem persönlich an die Nieren gehen.

 

Clemens Pig, APA – Austria Presse Agentur / Foto: APA

 

Was war die bedeutendste (Ver-)Änderung durch Corona für Ihr Business?

Corona hat viele laufende Entwicklungen massiv beschleunigt. Am stärksten zeigte sich das am enormen Digitalisierungsschub, den Social Distancing und der Homeoffice-Betrieb ausgelöst hatten. Während Corona konnten wir auch eine steigende Nutzung aller Formate der APA-Redaktion sowie eine steigende Nachfrage nach technischen Anwendungen wie Live-Streaming, E-Paper und Web-Services verzeichnen. Dass wir auch ein wichtiger Technologielieferant sind, hat uns in dieser Phase sehr geholfen.

Was erwarten Sie (noch) für 2020?

Angesichts der aktuellen Entwicklungen der Corona-Fallzahlen müssen wir davon ausgehen, dass wir sowohl die Nachrichtenproduktion als auch die Kommunikations- und IT-Dienstleistungen weit über 2020 in den Homeoffices erbringen werden. Wirtschaftlich rechnen wir für 2020 aufgrund einer vorausschauenden Planung und frühzeitiger Maßnahmen mit einer stabilen Entwicklung.

Was wird für Ihr Business, für Ihr Medium, Ihre Medien neu(artig) werden in 2021?

Corona gab den Impuls für eine neue Arbeitswelt, die bestehende Strukturen neu definiert. Im Bereich Information wird die Online-Nutzung weiter steigen. Dass dabei verifizierte und faktenbasierte Inhalte und Quellen immer wichtiger werden, ist für uns als Nachrichtenagentur strategisch bedeutsam; für die Unabhängigkeit der Nachrichtenagentur benötigt es zudem eine wirtschaftlich stabile Basis. Mehr denn je gilt es, diese Faktoren in Balance zu halten.

 

Franz Renkin, Kronen Zeitung / Foto: Kronen Zeitung/Martin A. Jöchl

 

Was war die bedeutendste (Ver-)Änderung durch Corona für Ihr Business?

Die Struktur der Anzeigenumsätze nach Branchen hat sich deutlich verschoben. Und die Kommunikation mit unseren Kunden erfolgt verstärkt digital.

Was erwarten Sie (noch) für 2020?

Einen herausfordernden Herbst, da Werbespendings sinken und der Wettbewerb dadurch noch verstärkt wird.

Was wird für Ihr Business, für Ihr Medium, Ihre Medien neu(artig) werden in 2021?

Nicht wirklich neu, aber die digitale Kommunikation in unserem Business wird weiter verstärkt. Wir müssen noch crossmedialer agieren und maßgeschneiderte, individuelle Konzepte bieten. Ein Schulterschluss mit unseren Kunden und Agenturen ist unerlässlich, um diese außergewöhnliche Zeit zu meistern.

 

Gerold Riedmann, Russmedia / Foto: Billy Oz

 

Was war die bedeutendste (Ver-)Änderung durch Corona für Ihr Business?

Dass diese Krisensituation erneut so klar herausgearbeitet hat, wie unterschiedlich unsere Märkte funktionieren – höchstes Informationsbedürfnis und große Zuwächse im Abonnentenbereich, während im Werbemarkt augenblicklich große Verunsicherung zuschlägt. Es hat sich bewährt, dass wir schon vor Corona ausschließlich digitale Prozesse hatten, sodass Themen wie Homeoffice und Virtualisierung leichter fielen.

Was erwarten Sie (noch) für 2020?

Ein ständiges Vor und Zurück bei Corona-Bestimmungen, das weiterhin in Sachen Unsicherheit wirken wird. Wir haben die Zeit genutzt und in diesen Tagen eine große Blattreform auf die Straße gebracht. Auf dieser Basis erwarten wir für den Herbst einiges, auch an positiven Impulsen.

Was wird für Ihr Business, für Ihr Medium, Ihre Medien neu(artig) werden in 2021?

Wir haben auch keine Kristallkugel, sondern müssen lernen, uns einfach noch schneller an neue Situationen anzupassen.

 

Erika Hofbauer