So liest Deutschland Online-Nachrichten

Mehr als jeder Dritte in Sorge über Echtheit von Nachrichten

  • Studie untersucht Nutzung von Online-News-Angeboten nach Leserschaft und Intensität
  • Top-5-News-Angebote sind Tagesschau.de, das gemeinsame Angebot von WEB.DE/GMX, Spiegel.de, Bild.de und n-tv.de
  • Hohes Vertrauen in Online-Nachrichten und etablierte Medienmarken

Die Corona-Pandemie stellt das Vertrauen in Online-Nachrichten auf den Prüfstand. Als Nachrichtenkanäle fungieren neben den etablierten Medienmarken auch alternative Nachrichtenseiten, soziale Medien und Messenger. In dieser Situation macht sich mehr als ein Drittel der Nutzerinnen und Nutzer Sorgen über die Echtheit von Nachrichten. Zudem hat jeder Dritte Schwierigkeiten, zwischen echten Nachrichten und Falschmeldungen zu unterscheiden. Die aktuelle Medienlandschaft begünstigt Filterblasen. Denn nur wenige Medienmarken erreichen alle Lesergruppen in relevantem Maße.

Das sind Ergebnisse der Studie “So liest Deutschland Online-Nachrichten“ der E-Mail- und News-Anbieter WEB.DE und GMX.  Die Studie analysiert das Thema Vertrauen in Online-News und zeigt zudem, welche Online-Medienmarken von unterschiedlichen Lesergruppen genutzt werden. Dafür hat das Meinungsforschungsinstitut dynata in einem online-repräsentativen Panel 2.140 Internet-Nutzer ab 16 Jahren befragt.

©WEB.DE und GMX
©WEB.DE und GMX

Wenige Medienmarken über alle Nutzergruppen hinweg stark vertreten

Die Online-News-Studie unterteilt die Leserschaft nach der Intensität der Nutzung: Rund zwei Drittel der befragten Onliner (66,3 %) konsumieren demnach mindestens täglich Nachrichten im Internet und fallen in die Gruppe der „Vielleser”. Knapp ein Viertel der Befragten (23,0 %) sind den “Gelegenheitslesern” zuzuordnen, diese rufen mehrmals oder einmal pro Woche Nachrichten im Internet auf. Die kleinste Gruppe sind die “Wenigleser” (10,8 %), die sich seltener als einmal pro Woche im Netz informieren.

Je nach Nutzertyp werden unterschiedliche Nachrichtenquellen gewählt: Betrachtet man die “Vielleser”, liegt die Tagesschau.de mit 33,3 Prozent ganz vorne. Es folgen das gemeinsame, redaktionell identische Angebot von WEB.DE/GMX mit 28,1 Prozent und Spiegel.de mit 27,2 Prozent. Bei den “Gelegenheitslesern” wird WEB.DE/GMX mit 27,9 Prozent am häufigsten genutzt, dahinter liegen Tagesschau.de (23,4 %) und Spiegel.de (18,3 %). Unter den “Weniglesern” belegen WEB.DE/GMX (17,4 %), RTL.de (13,9 %) und Tagesschau.de (13,0 %) die vordersten Plätze.

Die Top-5-Nachrichten-Angebote über alle Lesergruppen hinweg sind laut Untersuchung Tagesschau.de (28,8 %), das gemeinsame Angebot von WEB.DE/GMX (26,9 %), Spiegel.de (23,3 %), Bild.de (21,2 %) und n-tv.de (20,9 %).

“Unsere Studie belegt, dass WEB.DE und GMX im hohen Maße auch von jenen Internet-Nutzern gelesen werden, die andere Medienmarken kaum erreichen”, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von WEB.DE und GMX. “Damit können WEB.DE und GMX Filterblasen entgegenwirken, die über die Wahl der Nachrichtenkanäle entstehen und sich verfestigen. Aufgrund dieser großen Verantwortung legen wir höchsten Wert auf Transparenz und journalistische Standards.”

©WEB.DE und GMX
©WEB.DE und GMX

Knapp drei Viertel aller Onliner vertrauen Nachrichten im Internet

Die Nutzertypen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der bevorzugten Online-Medien, sondern auch im Hinblick auf das Vertrauen, das sie Nachrichten im Netz generell entgegenbringen. Unter den “Viellesern” liegt der Wert bei 75,5 Prozent, unter den “Gelegenheitslesern” noch bei 69,3 Prozent und unter den “Weniglesern” lediglich bei 51,7 Prozent. Bei der Betrachtung aller Nutzertypen wird Online-Nachrichten mit 71,5 Prozent jedoch insgesamt ein hohes Vertrauen entgegengebracht.

Die Studie untersuchte zudem, wie empfänglich Nutzer für Falschnachrichten und Verschwörungserzählungen sind und ob dies Auswirkungen auf das Vertrauen unterschiedlicher Informationskanäle hat. 12 Prozent der Befragten konnten einer Nutzergruppe mit Fake-News-Affinität zugeordnet werden. 76,1 Prozent dieser Gruppe vertrauen den Meldungen auf sozialen Netzwerken wie Facebook. Noch höher sind die Werte bei Videoplattformen wie YouTube (76,5 %), alternativen Nachrichtenseiten wie Compact, RT Deutsch oder PI-News (77,3 %) und Gruppen-Chats auf Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Telegram (78,4 %). Dagegen haben Studienteilnehmer, die als nicht-affin für Falschnachrichten eingeordnet wurden, ein eher geringes Vertrauen in alternative Nachrichtenseiten (36,1 %), Videoplattformen (33,6 %), soziale Netzwerke (31,4 %) und Gruppen-Chats auf Messenger-Diensten (26,5 %).

“Bei WEB.DE und GMX unterstützen wir unsere Leser bei der Orientierung und fahren einen strikten Kurs gegen Desinformation”, sagt Thomas Rebbe, Chefredakteur von WEB.DE und GMX. “Im Rahmen der Journalism Trust Initiative von Reporter ohne Grenzen haben wir beispielsweise unser redaktionelles Leitbild und Regelwerk zusammengefasst und veröffentlicht. Außerdem veröffentlichen wir wöchentliche Faktenchecks in Zusammenarbeit mit dem Recherche-Netzwerk CORRECTIV.”