„Links. Rechts. Mitte“: Servus TV lässt Journalisten diskutieren

Servus TV ruft ein neues Talk-Format ins Leben: Bei „Links. Rechts. Mitte – Duell der Meinungsmacher“ diskutieren jeden Sonntag um 21.50 Uhr Journalisten unterschiedlicher politischer Richtungen über das aktuelle Wochengeschehen. Davon erhofft sich der Privatsender nicht nur einen pointierten Austausch, sondern auch die eine oder andere überraschende Überschneidung bei Positionen, wie es in einer Aussendung hieß.

Gastgeber der „Duelle“ sind abwechselnd Katrin Prähauser, langjährige Redaktionsleiterin und Moderatorin der „Servus Nachrichten“, und Christoph Kotanko, Politikanalyst und -kommentator in der Wien-Redaktion der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Letzterer wird die erste Sendung am Sonntag (14.2.) moderieren.

Im Gespräch mit der APA erwartete Kotanko, dass das Talk-Format für das Publikum informativ und unterhaltsam werde. „In dieser Kombination gibt es einen gewissen Bedarf. Manche Talk-Formate sind die Karikatur einer echten Diskussion, weil es nicht um Austausch und Bereitschaft zum Zuhören geht, sondern um innenpolitische Showeffekte. Wir wollen Argumenten mehr Raum geben“, meinte Kotanko.

Als Kritik an dem ebenfalls sonntags zu einer ähnlichen Uhrzeit programmierten ORF-Polit-Talk „Im Zentrum“ wollte der ehemalige „Kurier“-Chefredakteur seine Ansicht aber nicht verstanden wissen: „Wir sind keine Konkurrenzveranstaltung zu ‚Im Zentrum‘.“ „Links. Rechts. Mitte“ würde sich schon allein dadurch davon unterscheiden, dass Journalisten geladen werden. „Sie werden im besten Fall für einen frischen und flotten Meinungsaustausch sorgen“, sagte Kotanko. Auch lade man Gäste aus dem gesamten deutschsprachigen Raum ein. In der ersten Sendung sind unter anderem Roger Köppel, Chefredakteur des Schweizer Wochenmagazins „Weltwoche“, Herbert Lackner, ehemaliger Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „profil“, und Gudula Walterskirchen, Herausgeberin der „Niederösterreichischen Nachrichten“ zu Gast.

„Ein Moderator muss wissen: So lange er selbst redet, erfährt er und sein Publikum nichts“, hat sich Kotanko im Vorfeld seines ersten Auftritts als Gastgeber von „Links. Rechts. Mitte“ überlegt. „Schweigsam“ will er seine Rolle zwar nicht anlegen, „aber ich glaube, dass die Zuseher an den Argumenten der Gäste interessiert sind“, so der Politikanalyst. Die Geladenen und deren in letzter Zeit sehr „scharfkantige Meinungen“ will er in den Mittelpunkt rücken. „Es wurde in Kommentaren und Kolumnen zuletzt einiges zugespitzt. Auch deshalb kann es zu der einen oder anderen überraschenden Übereinstimmung bei den Diskutanten kommen. Das ist dann für das Publikum sehr erhellend“, prognostizierte Kotanko. Persönlich würde sich der langjährige Printjournalist auch einer Diskussion in der neuen Sendung stellen, schließlich sei „Meinungsstärke für Journalisten sehr wichtig“.