Tageszeitungen verloren 2018 an Reichweite

Die heimischen Zeitungen haben 2018 weniger Leser erreicht. Die Tagesreichweite der Tageszeitungen betrug im Vorjahr 62,3 Prozent oder 4,7 Millionen Leser. Dies bedeutet einen Rückgang um 2,3 Prozentpunkte gegenüber 2017, und dieser ist signifikant, das heißt außerhalb der Schwankungsbreite. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Media-Analyse (MA) hervor.

Reichweitenstärkste Tageszeitung war 2018 weiterhin die „Kronen Zeitung“. Die 27,2 Prozent Reichweite (rund zwei Millionen Leser) liegen allerdings signifikant unter dem Ergebnis 2017 (29,2 Prozent). Die Gratiszeitung „Heute“ landete mit 11,6 Prozent auf Platz zwei im Reichweitenranking, musste aber ebenfalls einen signifikanten Rückgang um einen Prozentpunkt verzeichnen. 9,8 Prozent Tagesreichweite erzielte die „Kleine Zeitung“, ein signifikantes Minus von 0,7 Prozentpunkten.

Etwas komplex ist die Darstellung der Reichweite von „Österreich“ bzw. „oe24“. Die Mediengruppe Österreich benannte die Gratiszeitung mit Juli 2018 in „oe24“ um. Diese ist daher in der MA nur für das zweite Halbjahr ausgewiesen, und zwar mit 4,3 Prozent Reichweite. Die Kombination von „Österreich“ (ab Juli die Bezahlzeitung) und „oe24“ wurde für das ganze Jahr erstmals erhoben und erzielte acht Prozent Reichweite (netto, ohne Doppelleser). Herausgeber Wolfgang Fellner verwies am Donnerstag in einer Aussendung darauf, dass die Inserate in der neuen Österreich/oe24-Kombi durchgeschaltet seien.

7,8 Prozent hatte der „Standard“ im Jahr 2018, das war ein signifikantes Plus von 1,3 Prozentpunkten. Der „Kurier“ erreichte 7,4 Prozent, die „Oberösterreichischen Nachrichten“ fünf Prozent und die „Presse“ 4,6 Prozent. Für die „Tiroler Tageszeitung“ wurden 3,7 Prozent erhoben, für die „Salzburger Nachrichten“ 3,4 Prozent, 2,1 Prozent für die „Vorarlberger Nachrichten“ und 0,5 Prozent für die „Neue Vorarlberger Tageszeitung“.

Bei den Wochenzeitungen und Magazinen konnte der „Falter“ signifikant um 0,7 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent zulegen. „Die ganze Woche“ blieb mit 10,3 Prozent stabil. „News“ und „profil“ lagen bei je vier Prozent; der „trend“ erzielte 1,2 Prozent, um signifikante 0,5 Punkte weniger. „tv-media“ hatte 8,3 Prozent.

Bewegung gab es im Print-Reich von Dietrich Mateschitz. „Servus in Stadt & Land“ verlor signifikant um 1,2 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent, „The Red Bulletin“ um 0,8 Punkte auf 8,7 Prozent Reichweite. Die Regionalmedien Austria (RMA) kamen insgesamt auf 47,5 Prozent Tagesreichweite (1,3 Millionen Leser). Das war ein signifikanter Rückgang um 2,2 Prozentpunkte. 6,8 Prozent hatten die „Niederösterreichischen Nachrichten“.

Für die Media-Analyse 2018 wurden rund 15.000 Personen ab 14 Jahre über das ganze Jahr hinweg befragt. Seit 2016 wird dabei auch die Nutzung von E-Paper-Ausgaben erhoben. Diese steigt stetig, zeigt der Vergleich über drei Jahre. 2018 gaben 10,3 Prozent der Befragten an, „mindestens eine Zeitung/Zeitschrift ausschließlich als E-Paper“ zu nutzen. 2016 waren es noch 7,1 Prozent. 13,8 Prozent nutzen mindestens ein Printmedium sowohl auf Papier als auch als E-Paper.