Trump am meisten erwähnter Staatschef in öster. Zeitungen

US-Präsident Donald Trump war in den vergangenen zwei Jahren mit Abstand jener der Staats- und Regierungschefs weltweit, der am meisten in den österreichischen Zeitungen erwähnt wurde. Das ergab eine Analyse der auf Medienbeobachtung spezialisierten APA-Tochter DeFacto. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) landete auf Platz zwei.

Auf Trump entfielen in den 15 österreichischen Tageszeitungen, die untersucht wurden, im Zeitraum zwischen Oktober 2016 bis Oktober 2018 43.236 Beiträge. Das sind durchschnittlich 60 pro Tag. Trump war nicht nur der im Untersuchungszeitraum am häufigsten genannte Staats- bzw- Regierungschef, sondern kam auch am öftesten in Überschriften vor.

Zum Vergleich: Sein unmittelbarer Vorgänger Barack Obama schaffte in seinen ersten beiden Amtsjahren 22.266 Beiträge. Georg W. Bush (2001-09), in dessen erste 24 Monate als Staatschef auch die Anschläge vom 11. September 2001 fielen sowie der Auftakt zum „Krieg gegen den Terror“, erreichte 19.478.

Die Medienanalysten führen die Dominanz Trumps nicht nur darauf zurück, dass er der „mächtigste Mann der Welt“ ist, sondern vor allem auch auf die von ihm gesetzten „emotionalisierenden Themen“ wie die öffentliche Desavouierung etablierter Medien als Fake News oder sein Einreiseverbot für Bürger aus bestimmten muslimischen Ländern. In den Untersuchungszeitraum fallen freilich auch die Intensivphase des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 und der Wahlkampf vor den Kongresswahlen kommende Woche am 6. November, die ihm eine Plattform boten. Trumps Medienpräsenz in den österreichischen Zeitungen ist laut der Analyse auch ziemlich beständig.

Kanzler Kurz brachte es in den vergangenen zwei Jahren auf 33.939 Beiträge – um ein Viertel weniger als Donald Trump. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel belegte mit 14.821 Beiträgen den dritten Platz. Es folgen in den Top Ten: der russische Präsident Wladimir Putin (10.357), der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (9.669), der französische Präsident Emmanuel Macron (8.087), die britische Premierministerin Theresa May (8.081), EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (5.150), der ungarische Premier Viktor Orban (4.140), Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (1.633).